Ich habe alles versucht, nichts hat geholfen
Renate hat mit 16 Jahren angefangen und danach immer wieder versucht uafzuhören. Nichts hat geholfen bis zu einem Tag.
Hallo, mein Name ist Renate und ich bin im schönen Norddeutschland zu Hause. Ich bin verheiratet und habe neben meinem Mann auch noch einen erwachsenen Sohn und einen Hund an meiner Seite. Diesen Erfahrungsbericht habe ich vor allem für alle „Nochraucher“ geschrieben, die an sich verzweifeln, die glauben, sie würden es NIE schaffen oder meinen, sie seien Hoffnungslose Fälle. Kurzum, für alle die, wie ich, schon x Anläufe hinter sich haben, alle nur erdenklichen Möglichkeiten ausprobiert haben, um dann doch immer und immer wieder in die gleiche Falle zu tappen.Mit 16 Jahren die erste Zigarette
Mit dem Rauchen angefangen habe ich mit 16 Jahren wie die meißten Teenager um cool zu sein, dazu zu gehören und weil ich gehört habe, das es einem mit Zigaretten gelingen kann schlank zu werden oder zu bleiben. Meine ersten Zigaretten habe ich bei meinen Eltern aus dem Wohnzimmerschrank stibitzt, wo mein Vater seinen immer vorhandenen Vorrat hatte, und dann habe ich heimlich und allein das Inhalieren geübt, um es danach stolz in den Pausen meinen Mitschülern zu präsentieren.
Nun nahm das Ganze seinen üblichen Verlauf. Erst wurde ab und zu mal geraucht, in den Schulpausen oder auch mal am Nachmittag mit den Freunden und dann wurde irgendwann regelmäßig und zu jeder Gelegenheit gequalmt. Bereits mit 20 Jahren habe ich das erste Mal versucht mit dem Mist wieder aufzuhören, da ich merkte, dass es eigentlich gar nicht zu mir und meinem sonstigen Lebensstil passte. Ich ernährte mich damals ausschließlich vegetarisch und versuchte auch sonst, so gesund wie möglich zu leben.
Tja, was soll ich sagen, dieser erste Versuch, bei dem ich damals mit Nikotinpflaster aufgeklebt hatte, scheiterte, genauso wie viele weitere danach. Ich habe, bis auf Psychopharmaka, wirklich alles ausprobiert. Von Pflastern über Kaugummis, Kräuterzigaretten, Hypnose und später auch E-Zigaretten. Außerdem hatte ich begleitend etliche Nichtraucherbücher und auch Filme gesehen, aber nichts hatte mir dauerhaft zum Erfolg verholfen.
Im Frühjahr 2008 bin ich dann, bei dem wieder aufkommenden Wunsch, endlich mit dem Rauchen aufzuhören, auf stop-simply gestossen. Ich war hoch motiviert, denn so in Gesellschaft von Gleichgesinnten fühlte sich das gleich ganz anders an. Von nun an verbrachte ich, damals alleinerziehend, meine Frühstückszeiten und meine Abende im Chat Ich war somit Rauchfrei und fest davon überzeugt nie wieder damit anzufangen. Auch als Mentorin brachte ich mich regelmäßig im Forum ein.
Ich habe alles versucht, nichts hat geholfen
Nach einem Jahr passierte es dann, ein elendiger schwacher Moment und ich hatte einen Rückfall. Danach folgten endlose Neustarts und Rückfälle. Mal schaffte ich es einige Wochen, mal einige Monate, aber es wollte mir einfach nicht mehr gelingen, langfristig abstinent zu bleiben. Etwa 2013 habe ich dann vorerst aufgegeben und versucht mich damit abzufinden, dass ich es eben nicht schaffe mit dem Rauchen aufzuhören. Naja, insgeheim hatte ich natürlich gehofft, dass es doch irgendwann „klick“ machen würde.
Dann kam 2018 plötzlich völlig unerwartet eine Diagnose über einen, glücklicherweise gutartigen, Tumor in der Ohrspeicheldrüse. Mich überkamen gleichermaßen Panik und Schuldgefühle. Schließlich hatte ich im gleichen Lebensalter meinen Bruder an Krebs verloren, was wenn ich nun das gleiche Schicksal hätte wie er??!! Der Anblick der vielen. zum Teil schon schwer kranken Raucher, in der Raucherecke des Krankenhauses gab mir dann den Rest. So wollte ich nicht enden! Ich beschloss also erneut, endlich mit dem Rauchen aufzuhören aber dieses Mal fühlte es sich anders an. Mein Entschluss stand fest und war unumstößlich! Als ich nach einer Blitz OP aus dem Krankenhaus entlassen wurde, begann mein erster rauchfreier Tag.
Die ersten Wochen hörte ich mehr oder weniger allein auf. Zu meiner Erleichterung, machte mein Mann erstmal mit. Dann meldete ich mich wieder im Forum an und begann auch wieder regelmäßig Beiträge zu lesen und zu schreiben. Dies erleichterte mir die Sache ungemein. Nun habe ich mittlerweile den ehrenwerten Titel „Niemehrraucher“, welcher der letzte bei stop-simply ist und ich bin absolut sicher, dass ich nie wieder zur Zigarette greifen werde.
Ich bin heilfroh, diese Sucht nun endgültig überwunden zu haben und kann jedem aufhörwilligen nur dazu Raten niemals aufzugeben!
Am Ende zählt nur der Erfolg
Dieser Jahrelange Kampf auf dem Weg zu diesem Erfolg, hat sich auf jedem Fall gelohnt, auch wenn ich heute manchmal denke, ich hätte es mir auch leichter machen können . Aber auch wenn ich auf meinem Weg unzählige Umwege in Kauf genommen habe, möchte ich dieses Gefühl von Freiheit und Selbstbestimmtheit nie wieder missen müssen.
Ich habe es mir lange Zeit nicht mehr vorstellen können, ein Leben ohne Zigaretten zu führen, doch jetzt kann ich mir kaum etwas schöneres vorstellen. Ich kann nur sagen: Es lohnt sich, niemals ganz aufzugeben und auch wenn ihr an euch selbst verzweifelt und nicht mehr daran glaubt, jeder kann es schaffen. Der eine früher und der andere eben später. Am Ende zählt nur der Erfolg!
In diesem Sinne: Bleibt dran. Es lohnt sich!
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