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Ein Leben ohne Zigaretten konnte ich mir nicht vorstellen

Mein Name ist Gerda, ich bin 27 Jahre jung und habe ungefähr 10 Jahre geraucht. In den letzten 5 Jahren lag mein Tagessatz bei 1,5 Schachteln. Meine Tätigkeit als Krankenschwester hat mich nicht davon abgehalten, obwohl ich jeden Tag sehen durfte, welche unterschiedlichen Schäden das gefährliche Inhalieren verursachen kann. Ich habe immer sehr gerne geraucht und konnte mir ein Leben ohne Zigaretten, bis vor wenigen Wochen, nicht vorstellen.

Schritt für Schritt arbeitete ich mich durch den Stop-Simply Online Nichtraucherkurs

Die Tatsache, dass ich mich seit kurzer Zeit in meiner Umschulung zur Logopädin befinde, mein Kurs überwiegend aus Nichtrauchern besteht und mein Husten nach längst ausgeklungener Erkältung immer noch da war, ließ jedoch immer größer werdende Zweifel aufkommen. Zu den Zweifeln fügte sich relativ schnell ein sehr ausgeprägtes Schamgefühl hinzu, da meine Bronchien sich zunehmend lauter bemerkbar machten. Das bekannte "morgendliche Abhusten" begleitete mich eigentlich den ganzen Tag. Somit sorgte auch bald eine gesunde Portion Angst dafür, mir sehr wohl ein Leben ohne Zigaretten vorstellen zu wollen!
Schon Wochen vor meiner Entscheidung, das Rauchen aufgeben zu wollen, klebte ein Zettel mit folgender Notiz am Computer-Bildschirm: www.stop-simply.de. Dieser Notiz schenkte ich bis zu Tag X wenig Beachtung. ….. Es dauerte nicht wirklich lange, bis meine Verzweiflung mich dazu trieb, mir diese Seite anzusehen. Schritt für Schritt arbeitete ich mich durch den Stop-Simply Nichtraucherkurs, trug mich voller stolz in die Erfolgsliste ein, und nahm den Rat, sich regelmäßig für das Nichtrauchen zu belohnen, sehr ernst! Das Forum und seine Mitglieder sind mir besonders ans Herz gewachsen. Bis heute ist kein Tag vergangen, an dem ich nicht im Forum vorbei schaue. Der anonyme Austausch über Gefühle und Gedanken, das Wissen darüber nicht alleine zu sein und das regelmäßige Bewusstmachen seines Erfolgs, geben unglaublich viel Mut.
Es war an einem Dienstag. Den Vormittag hatte ich in der Schule schweren Herzens schon nicht mehr geraucht. Als ich nach Hause kam, sah ich meine noch halb volle Schachtel auf dem Küchentisch liegen. - Ich beschloss diese Packung aufzurauchen, um dann endgültig Schluss zu machen. Ich ging in die Apotheke und kaufte Nikotinkaugummis zusammen mit einer Dose Bachblüten- Notfall-Bonbons, um für meinen ersten Tag als Nichtraucherin gewappnet zu sein. Um genau 19 Uhr drückte ich meine letzte Zigarette aus. Es war schon irgendwie befreiend. Endlich!

Ich träumte vom Rauchen, doch ich blieb stark

Zwei Stunden später: Ich hatte lecker zusammen mit meinem Freund Abendbrot gegessen. Zwei Stunden und zehn Minuten später: Ich hatte unbändigen Schmacht, das Leben schien mir schon jetzt nicht mehr lebenswert zu sein. Ich suchte Streit und fand ihn auch! Zwei Stunden und zwanzig Minuten später: Ich saß allein gelassen von meinem Liebsten in der Küche. Ich atmete wie ein Stier und griff zu meinen Kaugummis. Sie haben sich bis heute als sehr hilfreich erwiesen. Szenarien dieser Art gab es in den ersten drei Wochen haufenweise. Mein armer Freund! Wie konnte er noch positive Gefühle für mich haben, wenn ich mich selber doch hasste? Ich erlebte ein Gefühls-Chaos nach dem anderen. Ich glaubte die unglücklichste Person zumindest in ganz Bremen zu sein. Mein Kaugummi-Konsum war so hoch, dass ich erstmals in diesem Leben Muskelkater im Gesicht erleben durfte...
Meine unbändige Lust auf Zigaretten befriedige ich unter anderem in meinen Träumen. Die Tatsache, dass ich nach dem ersten Zug schon ein unglaubliches Gefühl der Reue und Wut auf mich selber empfinde, hilft mir meinen Alltag ohne Zigaretten zu bewältigen. Ich wache jedes Mal schweißnass gebadet auf und bin sehr erleichtert, dass es sich bei meinem "Rückfall" nur um einen Traum handelt. Bei jedem noch so großen Suchtanfall ist mir sofort klar, dass die Frustration größer sein wird, als diese kurze Befriedigung einer Zigarette.
"Nicht mehr rauchen" bedeutet nicht ein komplett neues Leben zu leben, es bedeutet lediglich etwas bewusster durch den Tag zu gehen. Diese Erkenntnis, lässt alle "Nikotinmonster-Besuche" leichter erscheinen. Der Kampf wird zu einem Spiel, indem man jedes Mal mehr an Kraft und Größe gewinnt.
Ich wünsche allen werdenden Nichtrauchern viel Erfolg! Gerda H.